Schwerpunkte der Forstförderung
Holzbereitstellung
Nur rund zwei Drittel des steirischen Holzzuwachses wird genutzt. Schwerpunkt in der forstlichen Förderung ist die Bereitstellung von bisher ungenutzten Holzreserven. Durch die Förderungen für Erstdurchforstungen und Seilnutzungen, für Kooperation bei der Holzvermarktung sowie für den Forststraßenbau wird dies in besonderer Weise unterstützt.
Weiterbildung
Wissen über die Waldbewirtschaftung ist ein Schlüsselfaktor zur Verbesserung der nachhaltigen Bewirtschaftung und Multifunktionalität der Wälder. Daher wird großen Wert auf die Förderung von Weiterbildung gelegt.
Bessere Infrastruktur
Die Steiermark verfügt in weiten Teilen bereits über ein günstiges Erschließungsnetz mit nur mehr lokalen Lücken insbesondere im Schutzwald. So liegt die Steiermark mit einer durchschnittlichen Erschließungsdichte von rund 7 lfm/ha im Schutzwald in Ertrag deutlich unter den für eine schutzwaldgerechte Bewirtschaftung erforderlichen Erschließungsverhältnissen. Neben der Errichtung von Forststraßen stellt auch die wesentliche Erhöhung der Tragfähigkeit von bestehenden Bringungsanlagen einen Schwerpunkt in der forstlichen Förderung dar, um für Belastungen insbesondere nach diversen Katastrophen gewappnet zu sein.
Waldumweltmaßnahmen
Als wichtiger Beitrag zur Biodiversität werden in der Steiermark sowohl auf Flächen des Natura 2000 Netzwerkes als auch auf anderen ökologisch wertvollen Waldflächen Waldumweltmaßnahmen gesetzt, um den ökologischen Wert nachhaltig zu erhalten und zu verbessern. Gefördert werden: naturnahe Pflegemaßnahmenzur Erhaltung wertvoller Wälder mit einer an der natürlichen Waldgesellschaft orientierten Baumartenwahl und mischung, Außernutzungsstellungen, um besonders naturnahe Waldlebensräume und dynamische Prozesse zu erhalten und zu entwickeln. Erhaltung von Bruthöhlen und Horstbäumen für Vögeln und Höhlenbewohnern, Förderung seltener Baumarten und besonderer Wuchsformen zur Erhaltung der genetischen Ressourcenvielfalt und Erhaltung von stehendem Totholz als wichtiges Strukturelement und Lebensraum.
Weiters: Waldflächen, deren Baumartenzusammensetzung und Struktur durch Jahrhunderte der Nutzung verändert wurden, werden durch waldbauliche Maßnahmen wie Bestandesumwandlungen bzw. diverse waldbauliche Pflege-und Strukturmaßnahmen zu naturnahen Waldflächen übergeführt mit besonderen Augenmerk auch auf die Übergangsbereiche zwischen Wald- und Nichtwaldflächen.
Klimaschutzmaßnahmen
Mit der Förderung von laubholzreichen Kulturen wird die Basis für stabile Mischwälder geschaffen, die auch mit der Klimaänderung besser zurechtkommen.
Schutz vor Naturgefahren
Im Gebirgsland besitzt der Waldeine hohe Schutzfunktion für die Sicherung der Lebens- und Wirtschaftsräume. Wald schützt vor Erosion und Verkarstung, vermindert den Oberflächenabfluss und dadurch die Auswirkungen von Hochwasserereignissen und Vermurungen. In den dicht besiedelten Alpentälern übt der Wald eine direkte Schutzwirkung für den Dauersiedlungsraum und für Verkehrsstrecken aus. Er schützt vor Steinschlag und vermindert die Lawinengefahr. Wegen des steigenden Schutzbedarfs durch Raum- und Landschaftsentwicklung kommt dem Schutzwald immense Bedeutung zu. Durch den schlechten Zustand ist diese Schutzfunktion nur mehr mangelhaft.
Deshalb wurden vom Landesforstdienst Steiermark flächendeckend objektschutzwirksame Wälder erhoben, die Menschen, Objekte, Siedlungsund Verkehrsräume vor Wildbächen, Lawinen, Rutschungen oder Erosionen schützen. Dort sind Pflege- und Verjüngungsmaßnahmen notwendig. Besondere Bedeutung kommt dabei der Entflechtung von Wald und Weide sowie eine sehr sorgfältige
Schalenwildbewirtschaftung im Schutzwaldbereich zu.
Forstschutz
Förderziel ist die Vorbeugung gegen Waldschädigungen. Seit 1992 befindet sich der Borkenkäferschadholzanfall auf hohem Niveau. Als Gründe werden die künstliche Verbreitung der Fichte,
mangelhafte Waldhygiene, größere Häufigkeit von abiotischen Schadereignissen (z. B. Windwurf, Schneebruch) und die Änderung der klimatischen Rahmenbedingungen angesehen. Gefördert werden Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. Bekämpfung wie Aufräumarbeiten nach Schadereignissen, Hacken von Wipfel- und Astmaterial, Entrindung, Fangbaumaktionen, Fangholzhaufen, verstärkte Aufklärungs und Überwachung bis zum Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Beim biologischen Forstschutz wird versucht, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten und die Populationsdichte der natürlichen Feinde dieser schädigenden Insekten anzuheben.