Die Pöllauer Hirschbirne
Mythenumwobene „Kult“-Birne
Rund um Pöllauer Hirschbirne erleben alte Obstsorten in der Steiermark seit den 1990er Jahren eine wahre Renaissance. Die Landwirte aus dem Naturpark in der Oststeiermark schafften es das Image des „zähen Birnmostes" und „einfachen Schnapses" in ein Qualitätsbewusstsein das höchsten kulinarischen und gastronomischen Ansprüchen gerecht wird, umzuwandeln. Die Pöllauer Hirschbirne ist „Kult", wie Gourmet-Experten vielfach bescheinigen.
Bestandessicherung
Während sich die Zahl der Birnbäume allgemein seit 1960 halbiert hat, ist die durchschnittliche Anzahl von Hirschbirnbäumen auf den befragten Betrieben von 1960 bis 2009 von 14,3 auf 4,5 zurückgegangen (mehr als zwei Drittel). Betrachtet man das gesamte letzte Jahrhundert, so ist der Rückgang mit über 90% anzusetzen. Die meisten Hirschbirnbäume (60-80) auf Einzelbetrieben konnten im Pöllauer Tal nachgewiesen werden. 57% der Betriebe verfügen jedoch nur mehr über 5 oder weniger Bäume, 29% gar nur mehr über 1-2 Bäume. Die Überalterung der Bestände ist enorm und nur eine rasche Nachpflanzung vieler Bäume kann die Bestände mittelfristig sichern.
„Birn-Hirsch’n“
Touristisch hat die Hirschbirne das Pöllauer Tal über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Getragen wird das Marketing von bäuerlichen Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaften wie etwa über die Interessensgemeinschaft Bauernspezialitäten Naturpark Pöllauer Tal, über Gewerbebetriebe und durch den lokalen Tourismusverband mit seinen Mitgliedsbetrieben. Leitprojekte wie der „Hirschbirnwanderweg", der „Club Hirschbirne", der jährliche ORF-Radio Steiermark Wandertag „Rund um die Hirschbirne" wurden entwickelt.