Holzenergie-Contracting-Projekte
Maßnahme 311a
Standbein Ökowärme
Während sich private Hausbesitzer immer öfter für eine moderne Holzheizung entscheiden, zögern Wohnbauträger und öffentliche Einrichtungen, in eine zukunftsweisende Holzheizung zu investieren und diese auch selbst zu betreiben. Sie befürchten Störungen im Anlagenbetrieb und Probleme bei der Brennstoffbereitstellung. Holzenergie-Contracting-Projekte bieten nun eine maßgeschneiderte Alternative zu fossilen Heizanlagen. Damit können Geschosswohnbauten, Gemeindezentren und kleinere Siedlungen mit komfortabler, preisstabiler und indexgesicherter Wärme aus heimischen Wäldern versorgt werden.
Der Landwirt als Energie-Dienstleister
Der innovative Charakter dieses Modells besteht in der Veredlung der Biomasse durch den Betreiber - verkauft wird nicht der Rohstoff Waldhackgut, sondern die Dienstleistung „Wärme". Die Landwirte agieren bei Holzenergie-Contracting-Projekten in einer Betreibergemeinschaft als Contracting-Unternehmer. Sie tätigen die Investition für die gesamte Hackgutheizung einschließlich der notwendigen baulichen Maßnahmen (z.B. Lagerraum) und tragen Verantwortung für die Funktion, Wartung und Reparatur der Anlage. In solchen Projekten kann qualitativ hochwertiges Waldhackgut aus der Durchforstung und Pflege des Bauernwaldes energetisch verwertet und damit insgesamt eine höhere Wertschöpfung erzielt werden. Die Kunden wiederum profitieren von der komfortablen und kostengünstigen Wärmeversorgung inklusive 24-Stunden-Vollservice.
Enormes Potenzial in ländlichen Regionen
In der Steiermark wurden bis Oktober 2008 insgesamt 200 Holzenergie-Contracting-Projekte mit einer Gesamtwärmeleistung von rund 21 Megawatt realisiert. In die Errichtung dieser Anlagen wurden netto 15,6 Millionen Euro investiert. Für den Betrieb dieser Projekte werden jährlich 61.000 Schüttraummeter Waldhackgut eingesetzt. Damit können umgerechnet 4,65 Millionen Liter Heizöl extraleicht ersetzt werden. Das Potenzial für weitere Projekte ist groß.